Bustouren – Kreuzfahrer

Grundsätzlich ist eine organisierte Bustour eine gute Möglichkeit, Ihr Reiseziel im Überblick kennenzulernen. Einfach und schnell zu buchen, guter Informationsgehalt und bequem. Also etwas für alle Kreuzfahrer, die keine Energie in die Ermittlung der vielen alternativen, aktiven und erlebnisreicheren Aktivitäten auf der Insel stecken wollen. Nur – ärgern Sie sich nicht, wenn Ihre Tischnachbarn beim Abendessen von einem sehr viel spannenderen Fahrrad-Ausflug schwärmen 😉

Da die Guides auf den Bussen von den örtlichen Kooperationspartnern gestellt werden, wohnen diese auf der Insel und sprechen Deutsch – häufig – als Muttersprache. Letzteres ist leider nicht garantiert, wenn es dumm kommt, müssen Sie sich auch mal ein paar Stunden mit etwas holperigen Sprachbemühungen zufrieden geben :).  Immerhin ist sichergestellt, dass Sie meist kompetente und inselkundige Informationen erhalten.

Richten Sie sich auf eine sehr kurvenreiche Fahrt ein, es gibt kaum ein gerades Stück auf der Insel 😉 – Anti-Schlecht nicht vergessen!

Die Touren sind von ganz unterschiedlichem Erlebniss- und Informationswert, darum ein paar kurze generelle Infos zu beliebten Stationen auf den klassichen Busrouten.

Inselrundfahrten mit dem Taxis sind individueller, für den schwachen Magen natürlich noch anstrengender. Achten Sie auf eine deutschsprachige Begleitung oder fordern Sie zumindest gute Englischkenntnisse ein – das ist auf La Palma alles andere als selbstverstöndlich. Andernfalls nutzt Ihnen eine individuelle Fahrt nichts – es sei denn, Sie wollen nur Landschaft gucken und legen auf Insiderinfos keinen Wert.

• Stadtführung in Sanat Cruz
  Lassen Sie sich durch die kleine pitoreske Inselhauptstadt treiben, folgen Sie meiner Stadtführung  nach Ihrem persönlichen Rythmus, trinken sie einen Kaffee oder ein Gläschen Wein, essen eine Tapa statt einer vielköpfigen Touristenhorde und einem Führer mit hocherhobenen Regenschirm (wahlweise Schildchen 😉 ) hinterher zu trotten.

• Bustouren in den Norden
  ..sind landschaftlich ausgesprochene Highlights! Schluchten, viele Kurven, subtropische Vegetation in Los Tilos verbinden sich meist mit einem Spaziergang am Meer beim wunderschönen Örtchen San Andres. Meist gehört die Besichtigung der Rumfabik beim Puerto Espindola dazu, dort bekommen Sie nach einer Führung tatsächlich hochwertigen Rum (es gibt Flaschen von Sondereditionen weit über 100 €) zu verhältnismäßig günstigen Preisen – schauen Sie ruhig mal bei EBay nach „Ron Aldea“. Mein Tipp für ein wirklich hochwertiges Souvenir – oder als Wertanlage.
  Bei Touren in den Norden sollte man sich vorher ein wenig über die Wetterprognosen schau machen, dieser Teil der Insel kann im Winter schon mal regnerisch und neblig sein, dann ist die ganze Fahrt nicht wirklich sinnvoll.

• Die Wallfahrtkirche von Las Nieves
  ..idyllisch, innen für eine kleine Kapelle außergewöhnlich prachtvoll, eine schöner Platz zum Verweilen für einen „cafe con leche“ aber kein „must have“, aber die Touren führen ja meist im weiteren Verlauf noch über weitere Attraktionen.  Interessant ist die zufrundeliegende Geschichte mit ihrem Höhepunkt, der alle 5 Jahre stattfindenden  Bajada. Da diese aber jeweils im Sommer stattfindet, werden Sie als Kreuzfahrer niemals in den Genuß kommen, sie zu erleben.

• Die Vulkane im Süden – Fuencaliente
  ..sind zusammen mit der schwarzen sonnenverbrannten Mondlandschaft sehr eindrucksvoll, der inzwischen zweitjüngste Vulkan (Teneguia) war noch in den 70-ern aktiv. Sehenswert, aber wenn Ihre Route Sie ohnehin über Lanzarote führt, wahrscheinlich nichts Neues. Das Besucherzentrum am San Antonio ist nett, der Erdbebensimulator lustig und die meist eingeplante Weinprobe, nun, wie Weinproben und Bodegabesuche überall auf der Welt. Zugang zum aktuellen Vulkan gibt es noch nicht, den können Sie nur von Ferne „bewundern“.

• Tour zur oder über die Cumbrecita – Nationalpark Caldera de Taburiente
  ..bietet sehr eindrucksvolle Blicke vom Rand in den größten Erosionskrater weltweit, steile Feldwände, ein dicht bewaldeter Kratergrund, unvergesslich. Den kleinen „Spaziergang“ an den Kraterrand NIEMALS auslassen!

• Tabakmanufaktur / Tabakmuseeum
  ..kann man mitnehmen, wenn man sich für das Thema interessiert. Auf Kuba ist es spannender, da werden die Zigarren auf dem Oberschenkel gerollt ;), Spaß beiseite, die palmerischen Puros sind weltweit bekannt und begehrt. Auch ein schönes Mitbringsel für die Genießer daheim. Die palmerischen „Puros“ bekommen Sie aber auch an diversen Verkaufsstellen beim Stadtrundgang Santa Cruz.

• Ausflug in den Westen nach Los Llanos
  ..da erschließt sich mir persönlich eigentlich nicht der Sinn, die „Panoramafahrt“ ist allenfalls auf der grünen Ostseite wirklich schön und das Ambiente der sogenannten „heimlichen Hauptstadt“ – alles Geschmackssache :). Aber auch dort gibt es nette kleine Gässchen, einen schönen Platz für einen Kaffee unter schattigen Bäumen – von der Sorte Ficus, die Sie daheim im Wohnzimmer stehen haben. Einige schöne Geschäfte und gute Einkaufsmöglichkeiten und etliche anspruchsvoll angemalte Fassaden, eine interessante Studie zu der Möglichkeit, langweilige Bausubstanz optisch aufzupeppen.

• Wandertouren im Regenwald, Hiking im Regenwald
  ..z.B. in La Galga sind spitze – wenn das Wetter mitspielt. Ansonsten für mich persönlich eine Qual im Regen und Nebel – der Wald nennt sich ja nicht zufällig Regenwald – durchs Gestrüpp zu schliddern. Nur und ausschließlich mit einheimischen Führern zu empfehlen. Aber das ist komplett Geschmackssache, es gibt sicher auch Wanderer, die gern pudelnass durch die Gegend stapfen 😉 und bei Sonnenschein wirklich schön.

• Wandertouren am Vulkan
  ..führen durch vegetationslose Mondlandschaft, meist bergab, sind rutschig (Lavasteinchen), windig und nur mit dick aufgetragener Sonnencreme zu ertragen. Sie merken, Wandern unter widrigen Umständen ist nicht unbedingt mein „favourite“. Vielleicht wollen Sie den frischen Vulkan Tajogaite ganz nah sehen? Schauen Sie auf der Wanderseite und machen einen Termin mit Lotte von Graja Tours.

• Im Geländebus über die Insel
  ..hört sich gut an, ist aber aufgrund der wirklich holperigen und ausgefahrenen Forstpisten – meist die El Cabrito – selbst für nicht rückengeschädigte Teilnehmer streckenweise ein Qual. Kleben Sie gut das Gebiss fest, fällt sonst raus! Die Landschaft ist beeindruckend, ich persönlich empfehle für den rollenden Landschaftsgenuß mit allen Sinnen eher ein flüsterleises EBike.